Projektbeschreibung

Westzipfelregion
Interkommunales Entwicklungskonzept

Die Westzipfelregion, bestehend aus den Kommunen Heinsberg, Gangelt, Selfkant und Waldfeucht ist insgesamt rund 75.000 Einwohner*innen stark. Gemeinsam bilden diese Nachbargemeinden einen zusammenhängenden und homogenen Natur-, Wirtschafts- und Kulturraum mit gemeinsamen historischen Wurzeln und engen strukturellen und funktionalen Verflechtungen.

Im Jahr 2016 wurde im partnerschaftlichen Verbund ein Interkommunales Entwicklungskonzept (IEK) erarbeitet, mit dem Ziel, Zukunftsaufgaben gemeinsam anzugehen, Kräfte zu bündeln und die Ortslagen weiterzuentwickeln. Auf der Grundlage des IEK war es möglich, in das Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ sowie in Nachfolge- und Sonderprogramme aufgenommen zu werden. Neben einer interkommunalen Strategie behandelt das IEK konkrete Projekte in einzelnen Ortslagen, den fünf Quartieren Gangelt, Heinsberg-Kirchhoven, Heinsberg-Oberbruch, Selfkant-Höngen und Selfkant-Saeffelen. In diesen Ortslagen werden seit 2017 sukzessive Städtebauförderungsmaßnahmen realisiert.

Die anderen Ortslagen sind aber nicht vergessen, denn die Interkommunale Strategie ist an das Landesförderprogramm VITAL.NRW sowie seit 2023 an das anschließende EU-Förderprogramm LEADER gekoppelt. Zwischen den Zielen der LEADER-Förderung und der interkommunal ausgelegten Städtebauförderung in der Region existieren große Schnittmengen, sodass Synergien genutzt werden. U. a. ist über die Jahre eine feste Verbindung zwischen dem Quartiersmanagement (Städtebauförderung) und dem Regionalmanagement (VITAL.NRW/LEADER) entstanden, u. a. wird ein gemeinsam genutztes Quartierszentrum in der Stadt Heinsberg betrieben.

Mit Unterstützung der Städtebauförderung konnten in der Gesamtregion zwischen 2017 und 2023 vielfältige Projekte mit förderfähigen Gesamtausgaben von rund 41,7 Mio. bewilligt und zum Großteil bereits umgesetzt werden. Als Projekte mit großer Strahlkraft können beispielsweise die Sanierung der Festhalle Oberbruch, der Bau des Integrativen Sportparks in Höngen oder die Sanierung und Quartiersöffnung der interkommunalen Kultur- und Bildungseinrichtung in Gangelt genannt werden.

Neben Baumaßnahmen tragen nicht-investive bzw. prozessbegleitende Maßnahmen zum großen Erfolg des interkommunalen Projektes bei. Hierzu gehört insbesondere die ausgeprägte Beteiligungs- und Mitwirkungskultur in der Region sowie ein überörtlich aufgestelltes Quartiersmanagement, das als zentrale Anlaufstelle für die Bewohnerschaft etabliert ist. Darüber hinaus wurde – gut verzahnt mit dem Quartiersmanagement – eine Bauberatungsstelle eingerichtet. Das zuständige Team unterstützt private Haus- und Grundeigentümer*innen bei der Aufwertung ihrer Fassaden und Freiflächen und begleitet sie durch den Förderprozess des Fassaden- und Hofprogramms.

Als wichtiges Gremium für turnusmäßige interkommunale Abstimmungen ist eine interkommunale Steuerungsgruppe gebildet worden, die sich aus den Bürgermeistern und Vertreter*innen der Kommunalverwaltungen, dem interkommunalen Quartiersmanagement sowie dem begleitenden Fachbüro für das interkommunale Projektmanagement zusammensetzt. Je nach Themenschwerpunkt werden weitere Expertinnen und Experten eingeladen.

Die Zusammenarbeit unter dem Dach der Marke Westzipfelregion in Verwaltung und Zivilgesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren intensiviert, sodass der „Westzipfel“ zu einer eigenständigen und identitätsgebenden Marke der Region reifen konnte.