Projektbeschreibung

Stadt Eschweiler
Umgestaltung Indestraße

Die Umgestaltung von Indestraße und Indeufer sind zentrale Maßnahmen zur Entwicklung der Innenstadt. Die Indestraße stellt im Bestand eine überdimensionierte und insbesondere auf den MIV ausgerichtete Verkehrsanlage dar. Neben der Barrierewirkung verhinderte der vierspurige Ausbau die Wahrnehmung des Gewässers. Kernelement der Entwicklungsperspektive ist der Rückbau der Indestraße auf zwei Fahrspuren. Durch die Neuaufteilung des Straßenraums kann den Zielen Verbesserung der Situation für den NMIV, Längsvernetzung „Blau-grünes Band“ in Ost-West-Richtung sowie stadträumliche Quervernetzung in Nord-Süd-Richtung Rechnung getragen werden.

Kernelement der Planung ist der Rückbau der Indestraße von vier auf zwei Fahrspuren mit einem qualitativ hochwertigen Fuß- und Radwegenetz. Der zweispurige Ausbau ermöglicht zudem verbesserte Querungsmöglichkeiten sowie die punktuelle Inszenierung des Gewässers und stärkt damit das langfristige Ziel der Verknüpfung der nördlichen mit der südlichen Innenstadt. Zur Überprüfung der verträglichen Abwicklung der Verkehre wurde bereits eine mikroskopische Verkehrsflusssimulation mit positivem Ergebnis durchgeführt, auch die Auswirkungen auf das umliegende Netz befinden sich in der Prüfung. Das Thema Stadt ans Wasser bringen soll durch eine Kombination aus Inde-Freitreppe und Inde-Balkon östlich und westlich der Fußgängerbrücke angegangen werden. Nach den Vorgaben des Wasserverbandes Eifel-Rur soll die Flusslandschaft neugestaltet werden. Durch die Aufwertungsmaßnahmen soll ein attraktiver Stadtraum am Wasser entwickelt werden, der die Funktion einer »Flaniermeile« einnehmen kann.

Durch die Umgestaltung der Indestraße /-promenade sollen die nördliche und die südliche Innenstadt wieder zusammenwachsen. Zugunsten von Fuß- und Radverkehr, Grünraum und Gewässer sollen neue Qualitäten durch die Ausgestaltung eines blau-grünen Bandes entwickelt werden, unter Berücksichtigung folgender Fokuspunkte:

  • Stärkung der Nord-Süd-Verbindung durch die Möglichkeit den Hauptgeschäftsbereich im Kernbereich beidseits der Indestraße besser zu vernetzen.
  • Reduzierung des hohen Flächenanteil des MIV; Steigerung der Anteile des NMIV; Einrichtung barrierefreier Querungsmöglichkeiten; qualitätvolle Gestaltung der Aufenthaltsflächen (Barrierefreiheit, Begrünung, Gewässer)
  • „Grün-blaues Band“; ökologische Aufwertung der Inde durch den Wasserverband; Steigerung des NMIV-Anteils; Verbesserung des Mikroklimas durch die Einbindung und Neueinbringung von Stadtgrün (Grünelemente/ Baumpflanzungen)
  • Wichtiger Bestandteil des ESKLIMO – Ziele: Förderung des NMIV; Reduzierung der Verkehrslast des MIV; Förderung des Umweltverbundes; Erzielung von vorbildhaften Lösungen zur Führung des Radverkehrs; Befriedigung heutiger und zukünftiger Mobilitätsbedürfnisse.
  • Dialogreiches Planungsverfahren (interaktive Online-Beteiligung) Ergebnis: Rückbau MIV-Flächen mit Chancen für den NMIV, Begrünung, Öffnung/ Inszenierung Inde. Fortsetzung des prozesshaften Planungscharakters mit Veranstaltungen vor Ort.
  • Ein gemeinsamer Gestaltungskanon für die südliche und die nördliche Innenstadt bringt die Bereiche zusammen. Es wird eine hohe Freiraumqualität/ raumprägende Begrünung/ Erlebbarmachung des Gewässers erreicht.

Mit den Unterlagen der Konzeptstudie „Indepromenade: ein blau-grünes Band für Eschweiler“ konnte die Stadt die erste Stufe des Landeswettbewerbs „Zukunft Stadtraum“ erfolgreich absolvieren. Allerdings machte die Flutkatastrophe im Sommer 2021 der Weiterentwicklung der Planung und Einreichung für die finale Stufe einen Strich durch die Rechnung. Die Stadt möchte die Planung aber weiter verfolgen, sobald wieder ausreichend Ressourcen in Aussicht stehen.