Projektbeschreibung
Stadt Jülich InHK Innenstadt
Die Stadt Jülich liegt im Regierungsbezirk Köln, im Norden des Kreises Düren und ist mit einer Einwohnerzahl von 34.115 Personen (Stadt Jülich, Stichtag 31.12.2019) verteilt auf 16 Stadtbezirke die zweitgrößte Stadt im Kreis Düren. Die Stadt übernimmt für den Nordkreis zentrale Funktionen der Kreisverwaltung und liegt mitten im Rheinischen Revier, umgeben von 3 Tagebauen.
Dabei ist Jülich nicht nur geographisch sowohl das Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers als auch der Wissenschaftsregion Rheinland, sondern kann durch Anzahl, Vielfalt und Kompetenz der im Stadtgebiet angesiedelten wissenschaftlichen und wissenschafts-affinen Einrichtungen auch einen qualifizierten und nachhaltigen Beitrag zum Gelingen des Strukturwandels im Rheinischen Revier leisten. Als Einrichtungen sind hier das auch international bedeutende Forschungszentrum Jülich, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Institut für Solarforschung, das Technologiezentrum Jülich, die Fachhochschule Aachen am Standort Jülich (mit vielfältigen Kooperationen mit Industrie und Forschung), der Brainergy-Park und das Science College Haus Overbach zu nennen. Ebenso ist das zukünftig sich im Brainergy Park ansiedelnde Fraunhofer-Institut zu erwähnen.
Außerdem hatte Jülich als Herzogsstadt eine historisch stets sehr bedeutende Rolle. Die Festung der Zitadelle und der Brückenkopf waren insbesondere militärstrategisch sehr bedeutende Punkte. Der Großteil der historischen Bausubstanz wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, nur der historische städtebauliche Grundriss ist erhalten geblieben. Auch der Versuch des behutsamen Wiederaufbaus sorgte dafür, dass die Stadt bis heute insbesondere mit der erlebbaren Zitadelle und dem Brückenkopfpark ein immer wichtiger werdendes Reiseziel für Besucher wird.
Aber auch die Innenstadt Jülichs muss sich wie die vieler anderer Städte in NRW den Auswirkungen des Strukturwandels im Einzelhandel, laufender Veränderungen im Mobilitätsverhalten, dem demographischen Wandel und dem steigenden Wettbewerbsdruck stellen. Jülich kann dabei aber auf dem großen historischen Potential der Renaissancestadt aufbauen.
Die Entwicklung einer Strategie zur Zukunftssicherung der Stadt Jülich ist seit langem ein wichtiges Handlungsfeld von Politik und Verwaltung. Die Stadt Jülich sieht aufgrund der naturräumlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten ihre Entwicklungsschwerpunkte in den Bereichen Wohnen, Bildung, Mobilität und Erholung. Um sich hier zukunftssicher aufzustellen, ist eine thematische Profilierung über die Entwicklung des Standorts Jülich erforderlich. Dies bewog die Stadt dazu, das Integrierte Handlungskonzept zu entwickeln und ein Konzept insbesondere auf diese, für eine wachsende Stadt entscheidenden Handlungsfelder auszurichten.
Es galt ein authentisches, auf den Stärken basierendes, zeitgemäßes Profil für Jülich zu erarbeiten, um als attraktive und lebenswerte Alternative zu bzw. attraktives Ziel aus den städtischen Ballungsräumen wahrgenommen zu werden.
Das Konzept beinhaltet ein breit getragenes Handlungs- und Maßnahmenprogramm für die weitere Entwicklung Jülichs unter Berücksichtigung sozialer, funktionaler, gestalterischer, ökologischer und ökonomischer Aspekte.
Auf Grundlage des InHK erfolgte die Anerkennung der Gesamtmaßnahme in das Stadterneuerungsprogramm und die Bewilligung des ersten Programmantrags im Jahr 2021. Mittlerweile ist die erste große investive Maßnahme, die Umgestaltung des Markt- und Kirchplatzes in der Umsetzung, u.a. flankiert vom Citymanagement mit Verfügungsfonds und der Bauberatung mit Haus- und Hofprogramm.