Projektbeschreibung

Stadt Grevenbroich
Fahrradfreundlicher Umbau der Bahnstraße

Die Stadt Grevenbroich hat in den Jahren 2010-2017 ein ISEK für das Bahnhofsquartier mit der ehemaligen Bunddesstraßenachse erarbeitet. Zentraler Bestandteil des ISEK war die Erstellung eines Verkehrs- und Umgestaltungskonzeptes der Straßenachse vom Bahnhof, über die Bahnstraße bis zur Fußgängerzone im Westen der Stadt.

MWM hat für die Stadt Grevenbroich das Verkehrs- und Parkraumkonzept sowie die Machbarkeitsstudie und die anschließende Verkehrsanlagenplanung für den gesamten Bereich erstellt und die intensive Bürgerbeteiligung begleitet. Der Straßenzug ist ca. 800 m lang und wurde in fünf Bauabschnitten realisiert.

Der ursprüngliche Straßenraum war von Verkehrsflächen für den MIV geprägt. Die Gehwegbereiche hingegen waren schmal, nicht barrierefrei und der ruhende Verkehr stand im Konflikt mit dem Fuß- und Radverkehr. Die Bushaltestellen waren nicht barrierefrei und die Wartebereiche sorgten für Konflikte mit dem Radverkehr. Im Straßenraum fanden sich keine Bäume und es fehlte gänzlich an Aufenthaltsqualität. Insgesamt verfügte die ehem. Bundesstraßeachse über viel Potenzial für eine Neuaufteilung des Straßenraums.

In einer umfangreichen und mehrstufigen Bürgerbeteiligung wurde die Umgestaltung intensiv beraten und mehrfach angepasst. Hierbei wurden zahlreiche Abwägungsprozesse zwischen der Verkehrsführung der einzelnen Verkehrsarten, insbesondere dem Radverkehr, geführt.

Neben den Vorgaben der Planungsrichtlinien für den Straßenbau hatte die Sicherung des Einzelhandels aber auch die des Brauchtums (Festwagenumzüge) eine große Entscheidungsrelevanz bei der Festlegung der Straßenraumaufteilung und für das Grün- und Bepflanzungskonzept. Nach der endgültigen Beschlussfassung startete die Umgestaltung im westlichen Bereich der sogenannten kleinen Bahnstraße zwischen Ostwall und der Fußgängerzone, dem 1.Bauabschnitt.

Der 2. Bauabschnitt umfasste das Mittelstück der Bahnstraße zwischen Ostwall und dem Kreisverkehrsplatz Kaplan-Hahn-Straße. Weitere Bauabschnitte umfassten das Bahnhofsquartier mit der Reyther Straße, Bahnstraße, dem Platz der deutschen Einheit und der Dechant-Schütz-Straße. Im Zuge der Umgestaltung wurde der Straßenzug in der westlichen Verbindung in die Innenstadt durch eine gesicherte Radverkehrsanlage (Ein- und Zweirichtungsradwege) neu gegliedert.

Die Fahrbahnflächen sind auf Minimum nach RASt06 zurückgebaut. Das Parken wurde grundsätzlich neugeordnet und mit Sicherheitstrennstreifen versehen, während die Gehweganlagen auf das Standardmaß im Sinne einer Konfliktrvermeidung vergrößert wurden. Die ÖPNV-Routen wurden angepasst, die Bushaltestellen teilweise verlagert und die Buskaphaltestellen barrierefrei mit Wetterschutz und Warteflächen gestaltet.